Samstag, 7. September 2024 (SZ Nord/Liefering): HLA CHALLENGE Nord/West:
UHC Salzburg – Spiders Wels 21:21 (11:14)
UHC-Kader (Tore): Wagner (8), Gveric, Glimm (je 4), Hemmes (3), Uzunov, Köster, (je 1), Dreher, Stanzel, Werner, Musil, Poncet-Rief, Alic; Tor: Oberlercher (1.–60.), Klettner, Wohlhart.
Erst schien Wels auf der Siegerstraße, am Ende hatte der UHC Salzburg noch die Chance auf den „lucky punch“ – letztlich war das 21:21 zum Saisonauftakt der HLA CHALLENGE eine Abwehrschlacht und eine leistungsgerechte Punkteteilung zwischen jenen beiden Teams, deren Defensivstärke schon in der Vorsaison die Gegner zur Verzweiflung brachte. Spannend war es allemal – und die zweithöchste Leistungsstufe der Handballer macht schon nach dem ersten Spieltag Lust auf mehr.
Bei den Salzburger Gastgebern ragten zum Auftakt gleich zwei „Men of the match“ aus dem kampfstarken Kollektiv heraus: Topscorer und Abwehr-„Fels“ Christian Wagner sowie der erst 15-jährige Jugend-Nationalgoalie Florian Oberlercher, der als Debütant im HLA-Herrenteam dank einer Topleistung gleich die kompletten 60 Minuten zum Einsatz kam. Selbst eine Hiobsbotschaft am Tag zuvor steckte der UHC weg: Mannschaftsstütze Sebastian Aufhauser musste als Folge eines Fouls im letzten Testspiel mit angebrochener Nase und Gehirnerschütterung den Saisonstart auslassen.
Zum Spielverlauf: Der UHC begann ambitioniert, aber auch nervös – mit einigen unerzwungenen technischen Fehlern. Hinzu kam weiteres Verletzungspech: David Dreher schied früh mit einer ausgekugelten Schulter aus, sodass die Personaldecke im Salzburger Rückraum noch dünner wurde. Das Match der „Abwehrspezialisten“ Wels und Salzburg blieb dementsprechend eng und ausgeglichen – bis zur 29. Minute glückte keiner der beiden Mannschaften ein Zwei-Tore-Vorsprung, erst in der Schlussphase des ersten Spielabschnitts hatten die Spiders Wels – auch dank mehrerer schlampiger Salzburger Aktionen – einen kleinen „Lauf“ und gingen mit einer 14:11-Führung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel blieben die Gäste weiter am Drücker, führten mit 16:11 und 17:12, doch der UHC kämpfte sich zurück – bis zum verdienten 18:18-Ausgleich. Wieder legte Wels zwei Tore vor und wieder bewiesen die Salzburger Moral und glichen aus (18:20, 20:20, 20:21, 21:21) – durch zwei Treffer des zweiten UHC-„Superyoungsters“ Mate Gveric (17) am Kreis. Am Ende wäre sogar noch der Sieg drin gewesen. 38 Sekunden blieben dem UHC für einen erfolgreichen letzten Angriff, der Ball zappelte sogar schon im Netz der Welser, aber vorausgegangen waren ein Foul und Schritte. Es blieb letztlich beim für beide Trainer „leistungsgerechten“ Unentschieden.
Fazit von UHC-Trainer Daniel Röse: „Jedes der beiden Teams hatte seine stärkeren und seine schwächeren Phasen, so wie bei uns das Comeback nach dem Fünf-Tore-Rückstand. Da haben wir nicht die Nerven weggeschmissen, sondern bewiesen, dass wir in der Lage sind, dem Druck standzuhalten. Hätten wir nach dem 18:18 zwischen der 50. und 55. Minute nicht vier kapitale Fehler gemacht, wäre sogar mehr drin gewesen. In Summe haben wir vieles richtig gemacht und sehr gut verteidigt, inklusive einer Klasseleistung von Florian Oberlercher im Tor und einer Mega-Partie von Christian Wagner – sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Auch den letzten Angriff haben wir sauber ausgespielt und uns nicht noch ein Gegentor eingefangen, aber leider auch selbst das Tor nicht gemacht. Die Punkteteilung geht letztlich in Ordnung.“